Der Goldpreis in Euro verliert vom vergangenen Freitag bis zum heutigen Tage über 150 Euro an Wert. Das ist im Vergleich zur bisherigen Entwicklung eine erschreckende Wendung. Trotz verbreiteter Unsicherheit und Spekulationen für mögliche Gründe, zeigt sich der Großteil der Anleger gerade sehr kaufwillig, wie vor allem Edelmetallhändler zu spüren bekommen.
Die Edelmetallhändler werden seit letztem Freitag regelrecht überrannt und haben zum Teil eine um 500 % höhere Nachfrage zu verzeichnen, wie Edelmetallhändler, Martin Siegel von Westgold in seinem Tagesbericht mitteilt: „Die Edelmetallhandelsfirma Westgold wird am Freitag und über das Wochenende von einer Kaufwelle überrannt. Die Zahl der Kaufaufträge liegt um etwa 500 % über dem Durchschnitt der letzten Monate.“
Robert Hartmann, Geschäftsführer von Pro Aurum sagt: „Die ersten ungewöhnlichen Beobachtungen konnten wir bereits Anfang Februar dieses Jahres machen. Hier kam es zunächst bei den Gold-Putoptionen zu einer deutlich erhöhten Aktivität. So wurden Millionen Unzen an Putoptionen (die Käufer profitieren von fallenden Goldpreisen) gehandelt.“
Von Manipulation ist die Rede
Mittlerweile ist die Entwicklung des Goldpreises so drastisch, dass man so gut wie überall darüber diskutiert. Dabei scheint es nur einen Hauptverantwortlichen für diesen regelrechten Crash zu geben - die FED.
Vergangenen Freitag seien über 500 Tonnen Gold als Leerverkäufe auf den Markt gelangt, was für einen erheblichen Kursrutsch sorgte. Von „Leerverkäufen“ spricht man, wenn Verkäufer das Gold physisch gar nicht besitzen. Zu einer solchen Transaktion könne nur die FED in der Lage sein. Viele belächeln diese Art von Äußerungen und sehen sie schnell als Verschwörungstheorie. Doch was ist, wenn eine solche Aussage von einem ehemaligen Mitglied der US-Regierung stammt?
Diesmal meldete sich Paul Craig Roberts, Assistant Secretary of the Treasury for Economic Policy, zu Wort. Auf seiner Homepage erklärt er den „Angriff auf Gold“ so:
„Ich war der Erste, der festgestellt hat, dass die Federal Reserve alle Märkte manipuliert, nicht nur Anleihenkurse und Zinsen, und dass die Fed den Goldmarkt manipuliert, um den sinkenden Tauschwert des US-Dollar zu bekämpfen, der das Quantative Easing der Fed bedroht“.
Ein steigender Goldpreis bedeutet gleichermaßen einen Vertrauensverlust gegenüber dem US-Dollar. “Die Fed nutzt Leerverkäufe auf dem Papiergoldmarkt, um die steigende Goldnachfrage über den Preiseffekt zu dämpfen”, so Roberts weiter.
Wie entwickelt sich der Goldpreis weiter?
Wir von Goldpreis.de sind keine Börsenexperten und können die Entwicklung des Goldpreises oder Silberpreises ebenso nicht vorhersehen. Auch erlauben wir uns keine Annahme über eine positive oder negative Fortführung in unmittelbarer Zukunft. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass Gold und Silber langfristig gesehen als Krisenwährung bestehen bleibt und eine Investition nach wie vor sinnvoll ist. Wie man aktuell am Markt beobachten kann, vertreten die meisten Anleger einen ähnlichen Standpunkt und betrachten Gold und Silber nach wie vor als geeignete Geldanlage.
Robert Hartmann von Pro Aurum sagt: „Wir gehen davon aus, dass die Situation bei Gold und Silber in den kommenden Tagen weiterhin extrem turbulent bleibt. Es wird zu enormen Kursschwankungen in beide Richtungen kommen“.
Weiterhin sagt er: „Wir, die Gesellschafter der pro aurum OHG, werden unsere Edelmetallbestände im aktuellen Umfeld nicht verkaufen und glauben weiterhin an die Funktion der Edelmetalle als Wertspeicher zum Schutz des Vermögens vor Kaufkraftverlust. Natürlich geben die Ereignisse der vergangenen Tage Anlass zu einer erhöhten Wachsamkeit und es ist auch für hartgesottene Profis schmerzhaft zu sehen, wie sich die Gewinne der letzten Jahre in Luft auflösen. Dennoch sollten Emotionen bei der Kapitalanlage keine Rolle spielen. Gier und Angst – die treibenden Faktoren in extremen Marktphasen – sind sicherlich nicht die richtigen Ratgeber, um langfristig die richtigen Entscheidungen zu treffen.“
Den vollständigen Bericht „Game over bei den Edelmetallen?“ von Robert Hartmann finden Sie hier.